Geschichte Schottland´s



William Wallace * ca. 1270 Elderslie (Renfrewshire) + 23. August 1305 London (Smithfield)
William Wallace war der zweite Sohn des Grundbesitzers Malcolm Wallace. In Elderslie stehen noch Überreste eines Hauses, wo William Wallace geboren sein soll. Andere sagen, er wurde in Ayrshire geboren, in dem Ort wo er seine Jugend verbrachte.
 









Die erste heroische Figur auf dem Weg zu schottischen Unabhängigkeit von England war kein Adliger, sondern ein freier Mann:William Wallace. Wallace begann in den neunziger Jahren des 13 Jahrhunters mit anderen wie z. B. dem Fürsten Andrew Moray, Überfälle auf englische Einheiten auszuüben. Hinzu kam, dass ein englischer Sheriff, so wird angenommen, Wallaces Frau umgebracht hatte, weil diese ihm zur Flucht vor englischen Soldaten verholfen hatte. Damit gesellte sich seinem Patriotismus noch ein starkes persönliches Motiv bei. Es war der Anfang einer offenen Rebellion gegen die fremden Machthaber.


Nach mehreren Überfällen und Scharmützeln gelang Wallace 1297 zusammen mit Moray bei Stirling sogar ein spektakulärer militärischer Erfolg. Dort an der Brücke über den Forth vernichtete er die mit ca. 10 000 Rittern doppelt überlegene und gefürchtete Streitmacht Edwarts I.. Der nichtadlige Wallace wurde von den Schotten geehrt und zum „Guardian of Scotland” ernannt. Später jedoch fehlte es ihm an weiterer Unterstützung durch den meist normannischen Adel. Zu oft hatten diese Adligen auch in England Besitztümer und wollten diese nicht durch Parteinahme für Wallace gefährden. So wurden die aufständischen Schotten 1298 - nur ein Jahr nach Stirling Bridge - in der Schlacht von Falkirk von Edward geschlagen. Wegen dieser und anderer schwerer Niederlagen, die dieser König den Schotten beibrachte, ist Edward I. unter dem Beinamen „Der Hammer der Schotten” in die Landesgeschichte eingegangen. Nach Falkirk konnte William Wallace zwar fliehen, doch sieben Jahre später wurde er von einem Landsmann verraten, gefangen genommen und nach einem aufgeblasenen ..

1305:
Die hohe Belohnung auf William Wallace führt dazu, dass Sir John de Mentieth, dem Burgherren von Dumbarton Castle, verrät. Dieser ist auch ein alter Kampfgefährte des Rebellenführers. William Wallace ist der Patenonkel zweier Kinder von John de Menteith. Man lockt Wallace in das Haus von Ralph Rae bei Glasgow.
Ralph Rae möchte angeblich in die Bande von Wallace aufgenommen werden. Doch in Wahrheit ist es eine Falle. Rae raubt in der Nacht die Waffen und Sir John de Mentieth führt die Engländer ins Haus. Trotzdem gelingt es Wallace noch einige seiner Gegner zu töten.
William Wallace wird zunächst in Dumbarton Castle ins Gefängnis geworfen, ehe er in einem 17-Tage-Ritt durch fast unbewohntes Gebiet (man will eine Befreiung vermeiden) nach London gebracht wird. Dort wird er am 23. August in Westminster Hall des Verrates von Sir Peter Mallory, dem königlichen Justitiar, angeklagt. Wallace antwortet daraufhin: "Ich kann kein Verräter sein. Ich habe ihm (Edward I.) nie gehuldigt. Und solange Leben in diesem Körper ist, kann er diese auch nicht erwarten. Er ist nicht mein Souverän. Zu den anderen Punkten der Anklage bekenne ich mich unschuldig. Als Regent meines Landes habe ich Engländer getötet. Ich habe die Städte, Dörfer und Burgen des englischen Königs als sein Feind angegriffen. Wenn ich oder meine Soldaten die Häuser der Bürger und Geistlichen geplündert und zerstört habe, so bereue ich meine Sünden. Aber es ist nicht Edward von England, den ich um Vergebung bitte." Man verhöhnt Wallace, indem man ihm einen Lorbeerkranz aufsetzt.
Am 24. August (oder auch noch am 23. August) wird Wallace brutal hingerichtet. In Smithfield wird er kurz gehängt, dann wird er aufgeschlitzt und ausgeweidet, ehe man seinen Kopf abschlägt und ihn vierteilt. Sein Kopf wird aufgespießt und an der London Bridge aufgestellt. Sein rechter Arm wird nach Newcastle gebracht, sein linker nach Berwick, sein rechter Fuss wird nach Perth und sein rechter nach Aberdeen gesandt.

Ungefähr zur gleichen Zeit, als Edward I. zum König von England gekrönt wurde (18. August 1274) wird in der schottischen Stadt Elderslie William Wallace als Sohn von Malcolm Wallace geboren. In seiner Kindheit erlebte er die Grausamkeit der englischen Besatzern in der eigenen Familie. William Wallace of Elderslie and Auchinbothie, inzwischen Gelehrter der Kirche geriet an einem Dezembertag des Jahres 1291 mit einem jungen Engländer in Streit als sich dieser über Wallace`s Kleidung lächerlich machte “Was läufst du Schotte in einem Kleid wie eine Frau rum? Ein irischer Umhang wäre das richtige für deine Art, dazu ein schottisches Messer unter dem Gürtel und rauhe Schuhe an deinen ungehobelten Füßen.” Im Affekt erstach William Wallace den jungen Engländer und mußte seither als Outlaw in den Untergrund gehen. Hier erklärte er den verhassten Engländern den Kampf. Mit der Zeit wurde die Zahl seiner Anhänger gegen die Engländer immer größer. Mittlerweile verfügte er über eine eigene kleine Armee, mit der er blitzartig Vergeltungsschläge gegen die Engländer starten konnte, wenn diese irgendwo branntschatzend durch Schottland zogen. Da ein erneuter Angriff des englischen Königs Edward I. (Longshanks) absehbar erschien, formierte sich das schottische Volk zu einer leistungsstarken Armee hinter WallaceAls schließlich seine Truppe groß genug war, griff er seinerseits die Engländer an. Er belagerte die Zitadelle von Dundee und schlug am 11. September 1297 die Armee des Earl of Surray an der Firthbridge bei Stirling. Die flüchtenden Engländer verfolgte er bis Berwick-upon-Tweed und vertrieb damit die Engländer aus Schottland.Dank diesem Sieges wurde aus dem Rebellen William Wallace der Volksheld William Wallace. Das schottische Volk war auf seiner Seite und so wurde er, da der Adel immernoch im Thronfolgestreit vertieft war, zum "Regenten für den noch zu suchenden König" (Reichsverweser) erhoben. Damit hatte er das Volk hinter, aber den Adel gegen sich.
Am 22. Juli 1298 standen sich nun die schottische und die englische Armee bei Fallkirk gegenüber. Bei der folgenden Schlacht unterlagen die Schotten trotz heftiger Gegenwehr. Wallace konnte fliehen. Da der schottische Adel nun um seine Besitztümer bangte, die sie an die erstarkten Engländer abzugeben befürchteten, unterwarfen sie sich den Engländern.Wallace flüchtete nach Frankreich um dort einen Verbündeten gegen die Engländer zu finden. Als er erfolglos von dort nach Schottland zurückkehrte hatte ihn der Adel verraten, da ein hoher Preis auf seinen Kopf ausgesetzt war.

Am 05. August 1305 wurde er in Robroyston bei Glasgow verhaftet und nach London gebracht. "Man kann uns vielleicht unser Leben nehmen, aber niemals unsere Freiheit." Am 23. August 1305 wurde er dort nach besonders grausamer Folter hingerichtet. Er war nur dreißig Jahre alt.

“Nach der Enthauptung wurde William Wallace`s Leiche in Stücke gerissen.
Sein Kopf wurde auf der London Bridge aufgespießt.
Seine Arme und Beine wurden als Warnung in
alle vier Richtungen Britanniens gesandt.
Es hatte nicht die Wirkung,
die Longshank sich davon erhofft hatte.
Robert the Bruce zog hinaus
um den Armeen des englischen Königs seine Ehrerbietung zu erweisen
und um von ihm die Bestätigung seiner Krone zu empfangen”




Robert the Bruce,

geboren am 11. Juli 1274 als Sohn einer der reichsten und einflußstärksten Adelsfamilien Schottlands, welcher einst auf der Seite William Wallace gegen die Engländer kämpfte, wechselte, als er seine Ländereien und Titel gefährdet sah (Lord of Anandale und Earl of Carrick), oder vielleicht auch aus Weitsicht, daß der Zeitpunkt zur Revolte noch nicht gekommen war – wie der gesamte schottische Adel – auf die Seite Edward`s I., auf die Seite der Engländer. Als Entgegenkommen versprach Edward I. ihm die schottische Krone., womit auch der Thronfolgestreit beendet gewesen wäre. Aber nach der grausamen Hinrichtung von Wallace in London, wechselte Robert the Bruce erneut das Lager, nutzte die Empörung und Verwirrung über die Hinrichtung von Wallace aus und begann seinerseits eine Verschwörung gegen die Engländer. "Ihr habt mit Wallace geblutet, nun blutet mit mit."Es gelang Robert the Bruce nach und nach den schottischen Adel zu überzeugen, daß die Zukunft nicht in der Unterwerfung, sondern in der Freiheit liege. Immer mehr Edelleute begannen ihn zu unterstützen.. Am 25. März 1306 wird er als Robert I. the Bruce in Scone zum König von Schottland gekrönt. 1309 wird er von Frankreich als rechtmäßiges Staatsoberhaupt anerkannt.




     
     
Die schlacht in Culloden

Culloden19. August anno 1745, mehr als 1100 Clansmen, Clanranald Macdonalds, Camerons, Keppoch and Glengarry Macdonells, Stewarts und Rob Roy's Sohn, James MacGregor, versammeln sich um die stattlichen Figur von Charles Stuart, Bonnie Prince Charlie. Der Duke of Athole richtet eine rote Standarte mit einem weißen Kreis auf und einen tosenden Jubel erhebt sich von den anwesenden Männern. Dann ergrief der Prinz selbst das Wort und erklärt seine Absicht im Namen seines Vaters, des rechtmäßigen Königs von Groß Britannien und Irland, den Thron von Schottland zu besteigen. Nach anfänglichen Erfolgen bei Prestonpans und Carlisle wendete sich sein Glück als das jakobitische Heer auf seinem Marsch nach London, Derby erreicht hatte. Die Highlanderein wollten zum Winter nach Hause, unter den Befehlshabern warein mächtiger Streit ausgebrochen. Am 6. Dezember wurde der Rückzugsbefehl gegeben und damit begann der Gewaltmarsch, der 4 Monate später auf dem Schlachtfeld von Culloden sein Ende fand.
Die Männer, die sich am 16. April anno 1746 den englischen Truppen stellten waren demoralisiert, hungrig, müde und hoffnungslos in der Unterzahl. Die Vision war im Licht der Realität verblasst und selbst dem jüngsten Trommlerjungen war mittlerweile klar, dass die Chancen die folgende Schlacht zu überleben gleich Null standen. Umso beeindruckender die Tatsache, dass die knapp 5000 Mann dennoch ihrem Prinzen in den Kampf, und vielfach in ihr Grab, folgten.
Obwohl viele große Clans bei Culloden unter der Führung ihres Häuptlings oder seines Vertreters kämpften, war dies nicht immer der Fall. Einige waren gegen den Willen ihres Chief´s dabei; am Tag der Schlacht schlossen sich einige kleine Gruppen den größeren an. Die Liste derjenigen, die für den Prinzen kämpften, könnte mangelhaft sein aber es waren Mitglieder der folgenden Clans dabei:
Cameron, Chisholm, Drummond,Farquharson, Ferguson, Fraser, Gordon, Grant, Innes, MacDonald, MacDonell, MacGillivray, MacGregor, MacInnes, MacIntyre, Mackenzie, MacKinnon, Mackintosh, MacLachlan, MacLeod of Raasay, MacPherson, Menzies, Murray, Ogilvy, Robertson, Steward of Appin. Am Dienstag den 15. April feierte der Herzog von Cumberland seinen 25. Geburtstag. Die Schlacht des folgenden Tages wurde gewissermaßen dadurch beeinflusst. Während das Heer des Prinzen auf Drumossie Moor wartete, tranken die Soldaten des Herzogs in ihrem Lager auf sein Wohl.
Charlie lies seine Leute abtreten. Sie hatten großen Hunger, ihr Proviant war in Inverness zurückgeblieben. Und die Betrachtung des Geländes, auf dem sie am nächsten Tag kämpfen sollten, wird ihnen auch wenig Trost gegeben haben. Lord Murray schrieb später" Nirgendwo hätte man ein weniger geeignetes Gelände für die Highlander aussuchen können"
Er selbst hatte es nicht gewählt, sondern der Ire, John William O`Sullivan, der als Generaladjutant und Armeequartiermeister stark in der Gunst des Prinzen stand, der aber - laut Lord George - ein grpßer Idiot war. Der Prinz hatte beschlossen, in der Schlacht persönlich das Kommando zu führen. Er fand es immer leichter, die Schmeicheleien O`Sullivans und den Rat seiner Lieblingsoffiziere anzunehmen, als die kühle Schätzung militärischer Erfahrung. Die Schlacht war vielleicht schon im voraus verloren, denn die Wahl des Kampfgeländes, wie es sich herausstellte, führte direkt zur Katastrophe.Für das Manövrieren der disziplinierten Infanterie Cumberlands hätte das breite, kahle Moor nicht günstiger sein können. Das offene Feld erlaubte es ihm, seine große Überlegenheit an Kavallerie auszunutzen und, wie der Verlauf der Schlacht bewies bot die Flachheit des Geländes eine ausgezeichnete Angriffsfläche für seine Artillerie. Etwas südlich, an der anderen Seite des Nairn Flusses, war das Gelände gebrochen und hügelig. Dies wäre weit günstiger gewesen für ein Heer, das überwiegend aus Hochländern bestand und das nur eine Taktik beherrschte - den verheerenden, ungebändigten Sturmangriff, dessen Wirkung mit Schwert und Dolch vervollständigt wurde. Vielleicht ahnte Lord George Murray die kommenden Ereignisse auf Culloden Moor allzu klar heraus. Er schlug einen Nachtangriff auf Cumberlands Lager vor, denn er meinte, die feiernden Soldaten würden wie Bettler besoffen sein. Gegen Abend zog das Heer des Prinzen in zwei Kolonnen aus um eine Zangenbewegung auszuführen. Die Verzögerungen aber vermehrten sich und sie waren immer noch 2 Meilen vom Ziel entfernt, als ihnen nicht nur klar wurde, dass sie erst bei Tageslicht angreifen konnten, sondern auch dass die Soldaten des Herzogs bereits aufwachten. Die erhoffte Überraschung blieb aus. Ein Offizier der Jakobiten schrieb später, ’also marschierten sie zurück und kamen gegen 7 Uhr morgens nach Culloden. Die Ermüdung dieses Nachtmarsches, dazu der vorherige Mangel an Schlaf und der Mangel an Proviant verursachten großes Murren unter den einfachen Soldaten. Manche beschwerten sich hart und bitterlich in Gegenwart des Prinzen, was ihn sehr bedrückte, andere schliefen im Park von Culloden oder irgendwo in der Nähe der Landstraße ein und wachten erst dann auf, als der Feind schon dabei war, ihnen die Kehle durchzuschneiden.’ Cumberland marschierte auf den Fersen des Heeres vom Prinzen, während es immer noch vom zwecklosen Nachtfeldzug zurückkehrte. Um 4 Uhr morgens wurde das Lager in Nairn abgebrochen und in drei Kolonnen zog die Armee, von links durch die Kavallerie und von vorne durch die Späher Campbells geschützt, auf Culloden zu. Es bestehen viele Berichte und Pläne der Schlacht, so viele, daß sie verwirrend wirken, sogar diejenigen, die von Mitkämpfern oder Augenzeugen herstammen, unterscheiden sich erheblich. Was hier folgt, soll nicht als definitiv betrachtet werden, es wird aber mehr oder weniger generell angenommen. Der Prinz befahl, dass seine Soldaten sich wie am vorigen Tag aufstellen sollten, die Infanterie in zwei Linien, seine schwache Kavallerie hinten und seine erbärmlich wenige Artillerie – dreizehn verschiedene Geschütze – in drei Batterien rechts, links und in der Mitte der ersten Kampflinie. Seine Streitkraft war klein, weniger als 5000 Mann. Diejenigen, die anderswo abkommandiert waren, wurden zurückgerufen - nicht alle aber trafen rechtzeitig ein. Darunter die MacPhersons, die Moy Hall erreichten als die Schlacht schon im Gang war. Viele waren losgezogen um Essen zu suchen, andere, die erschöpft waren, schliefen.Über die Stärke von Cumberlands Streitkräften sind sich die Experten nicht einig aber der allgemeinen Meinung nach hatte er 2000 oder 3000 Mann mehr als der Prinz. Um 11 Uhr standen sich die beiden Armeen gegenüber. Charles sah durch und durch wie ein Prinz aus. Er trug einen Tartanrock, eine Mütze mit weißer Kokarde und ein leichtes Schwert, während er seine Truppen ermutigte. Der Tradition nach stammt die weiße Kokarde ( das Kennzeichen der Jakobiten ) von einer weißen Rose, die der Prinz während des Vormarsches neben Fassfern, am Loch Eil pflückte. Sie wurde gewöhnlich aus mehreren Schleifen zusammengesteckt und an der Mütze getragen. Die ersten Schüsse fielen von den Jakobiten, eine Kugel soll beinahe den Herzog getroffen haben. Es gab aber kein Artillerieduell. Der Kommandant des Artilleriezugs in der Armee des Herzogs war der Titualoberst William Belford, der zu der Zeit als ein äußerst erfahrener Artillerist galt und der seine Leute dementsprechend gedrillt hatte.Die Engländer eröffneten das Feuer mit verheerender Wirkung. Die Kugeln rissen große Lücken in den Reihen der Highlander und die Kanonen der Jakobiten konnten keine wirksame Antwort geben. Der Wind tobte, Schneeregen und feindlichen Pulverrauch in die Gesichter der Clansleute und die lange, tartanbekleidete Linie konnte nur dastehen und das Gemetzel mitansehen. Einige Schüsse wurden über ihre Köpfe gegen den Prinzen und seine Kommandogruppe abgezielt; sein Diener wurde getötet und sein Pferd wurde unter ihm weggeschossen. Die Minuten vergingen und Belfords Geschütze brüllten. Das Befehlswort für den Sturmangriff - Claymore - wurde aber nicht gegeben. Der Prinz stand zu weit hinten und konnte nicht sehen, was geschah. Lord George Murray, der am rechten Flügel wartete, dass das Befehlswort gegeben wurde, wartete vergeblich, da der Bote, der die Botschaft weitergeben sollte, unterwegs von einer Kanonenkugel getötet wurde. Die Kanonen der Engländer donnerten unerbittlich. Sie schossen jetzt Kartätschen - Kanister voller Nägel, Bleikugeln und Schrott. Jetzt kämpfte auch die Infanterie, mit gutgedrillter und tödlicher Routine, die eine Reihe feuerte, während die andere auflud. Das Gemetzel war entsetzlich. Trotzdem drangen die Clansleute immer nach vorne, mit Schwert, Beil und schwingenden Sensen. Aber nur am rechten Flügel gelang der Angriff und dort mussten die Highlander erst über Tote und Verwundete klettern um an den Feind zu kommen. In der Mitte erreichte der Ansturm die feindliche Linie nicht. Aufgrund des Kartätschen - und Musketenfeuers blieb er stehen.Links gelang es den MacDonalds nicht besser. Sie hatten zusehen müssen, wie der rechte Flügel und die Mitte zusammenbrachen. In der Verwirrung, als der Angriffsbefehl ausblieb, war ihre rechte Flanke ungedeckt geblieben. Sie versuchten durch kurze Anstürme den Feind zu einem Gegenangriff zu locken, wobei sie schreckliche Verluste erlitten. Als Lord Murray sah was geschah, kämpfte er seinen Weg zurück, in der Absicht, die zweite Linie der Highlander voranzubringen. Aber bis dahin war alles vorbei.Ausnahmsweise konnte auch O`Sullivan - der für die Wahl dieses katastrophalen Kampfplatzes verantwortlich war - eine genaue Schätzung der militärischen Lage geben, wenn auch nicht ganz militärisch ausgedrückt. " Es geht alles zum Teufel!" meinte er. Der Prinz, verwirrt und erschüttert, sogar in Tränen über den Verlauf der Dinge, wurde auf seinem Pferd vom Schlachtfeld geführt. Wenn er es auch noch nicht begriff, hatte er mehr als nur eine Schlacht verloren, die Sache der Jakobiten war unwiderruflich dahin. Auf dem Schlachtfeld und dahinter begann bereits ein systematisches Verfahren von Mord und Verstümmelung, worüber ein englischer Historiker später schrieb: " Wahrscheinlich hat keine britische Armee je zuvor oder je nachher eine so schandvolle Tat begangen!" Die Schlacht dauerte weniger als eine Stunde. Ihre Folgen aber wirkten sich auf die ganze Zukunft des Hochlandes aus. Was vom Heer des Prinzen übrig blieb, zog sich unter Lord Murray nach Ruthven in Badenoch zurück. Auf Drumossie Moor, ( heute Culloden ) wo die Toten und Verwundeten lagen und auf der Straße nach Inverness, die voller Flüchtlinge war, begann eines der schlimmsten Kapitel der britischen Geschichte. Ohne Unterschied, mordeten die Dragoner von Cumberland nicht nur die flüchtenden Clansleute sondern auch unschuldige Zuschauer, darunter Frauen und Kinder. Am folgenden Tag gab der Herzog den Befehl, alle Häuser in der Nähe des Schlachtfeldes nach Rebellen abzusuchen. Die Männer sollten darauf achten, dass der gestrige Tagesbefehl der Rebellen darauf bestand "Keinen Pardon" zu geben. Durch die Andeutung, dass seine Leute dieselbe Behandlung hätten erwarten können, wenn der Prinz gesiegt hätte, erlaubte Cumberland stillschweigend seinen Soldaten weiter zu töten. Aber Cumberland log. Der Tagesbefehl den Lord Murray ausgegeben hatte, enthielt keine solche Anweisung und die Worte "keinen Pardon" wurden als plumpe Fälschung hinzugefügt. Diese Fälschung erreichte ihren Zweck. Das Töten dauerte tagelang. Über 35 Offiziere und Soldaten der Highlander, wurden in einer Scheune im Gut Old Leanach gefunden, die Tür wurde verriegelt und die Scheune in Brand gesteckt.


 

Geographie der Clans Generell sind die Clans mit dem Hochland und den Inseln verbunden und nur zu einem geringeren Teil in den Randgebieten wie z. B. den Borders und Galloway heimisch. Im Zentralbereich Schottlands und im größten Teil des Flachlands sind solche Verwandtschaftsgruppen schon sehr früh durch das Feudalsystem verdrängt worden.

Mit Margaret, der Frau Malcolm Canmores, und besonders ihrem Sohn David hielt das Feudalrecht, das das genaue Gegenteil des Clanwesens bildet, Einzug in das keltische Schottland.

Ursprünglich gehörte das Land der Clangemeinschaft und wurde vom Chief verwaltet; nach dem Lehnsrecht wurde aber das ganze Land königliches Eigentum. Die Loyalität der Clanangehörigen gehörte traditionell ihrem Chief; sie sahen sich keinesfalls als direkte Untergebene des Königs.

Die Entschlossenheit einer Reihe von Königen, dieses Clanwesen durch das Lehnswesen zu ersetzen, trieb einen Keil zwischen das keltische Hochland und das angelsächsische Tiefland, der bis zur Wende von Culloden, die das Ende der Jakobitenaufstände markierte, steckenblieb.




Geschichte und Niedergang der Schottischen Clans

Das Zusammengehörigkeitsgefühl der Clans wurde vor allem durch die Unabhängigkeitskriege (1296-1314) erzeugt.
Die 21 Clans, die sich damals um Robert the Bruce auf dem Schlachtfeld von Bannockburn versammelten, hatten ein gemeinsames Ziel: Die Freiheit des schottischen Volkes von jeglicher Fremdherrschaft. Doch die Gewinner durften sich auch der großzügigen Verteilung von Ländereien und Titeln sicher sein; die Besiegten wurden vertrieben. Besonders ein Name sollte sich mit dem Schicksal Schottlands entscheidend verbinden: derjenige der Campbells.

Bis zum Ende des 14. Jahrhunderts hatten sich die meisten Clans etablierte. Die Clanchiefs hausten z. T. recht fürstlich auf ansehnlichen - wenn auch kalten - Trutzburgen. Wie Feudalherren verpachteten sie Ländereien an ihre Untergebenen. Einem Clan anzugehören, hieß nicht nur, in ein soziales Netz eingebunden zu sein, sondern beinhaltete auch Pflicht zum Kriegsdienst für den Herrn.

Dieses Sozialgefüge offenbarte seine Schwachpunkte, als die Clans ihre eigenen
Verwaltungsstrukturen zu bilden begannen. Kleinere Familien suchten durch Bündnisse und Gegenbündnisse beim mächtigen Nachbarn Schutz. Es kam aus den verschiedensten Gründen zu Auseinandersetzungen von kleineren Fehden bis zu blutigen Schlachten - ja regelrechten Clankriegen, die manchmal Jahrzehnte anhielten.

Als Schottland und England längst unter einer Krone vereint und die Lowlands befriedet waren, verschanzten sich die Clans immer noch im unwegsamen Bollwerk des Hochlandes.

Mit Blick auf die Geographie des schottischen Hochlands, ist es kein Wunder, dass die Könige es sehr schwierig fanden, ihre Autorität über die Menschen auszuüben, die in den entfernten und unzugänglichen Bergen lebten.

Die Hochlandlinie erstreckt sich diagonal vom Clyde bis nach Stonehaven an der Nordsee, südlich von Aberdeen. Nördlich davon fühlten sich die Clans an die jeweiligen Gebiete gebunden, die sie als Familienland beanspruchten. Die tiefen Täler und weiten Hochlandgebiete wurden von Clans, wie den Campbells in Argyll, den Camerons in Lochaber, den Robertsons in Rannoch, den Mackays in Sutherland bevölkert und die Inseln im Westen waren die Domäne der MacDonalds in Islay, der Macleans in Mull, Tiree und Coll, während Skye zwischen den MacDonalds, MacLeods und Mackinnons aufgeteilt war.

Trotz des kargen Bodens waren alle Clans nahezu autark und lebten von den Kleinrindern, die in den Bergen weideten. Auf den Inseln und an der Küste fischten die Clanmitglieder und exportierten den Fangüberschuss ins Tiefland. In den Tälern hatten sie ihre Gerste zum Whiskybrauen (hauptsächlich zur Erbauung des Chiefs und seiner nächsten Untergebenen) und Hafer als Grundnahrungsmittel. Es war ein karges Leben für die Clanangehörigen. Weil das Vieh geschützt werden musste, entwickelten diese keltischen Bergmenschen Ausdauer und sammelten kriegerische Erfahrung. Bei passenden Gelegenheiten waren dann die Tiefländer wie auch die Engländer von ihrer Angriffswut gleichermaßen entsetzt.

12. Jahrhundert

Die erste herausragende Persönlichkeit, die in der Geschichte der Clans genannt wurde, war Somerled, der Urahn des Clans Donald. Er war der Anführer im Widerstand gegen die Norweger, die die westlichen Inseln, die Orkneys und Shetland kontrollierten. Somerled war ein außergewöhnlicher Krieger von piktisch-norwegischem Geblüt. Nach einer fürchterlichen Seeschlacht im Jahr 1156 gewann er das Königreich Man.

Damit kontrollierte er die westlichen Inseln von Bute im Clyde bis Ardnamurchan.

Im Gegenzug für Somerleds Treueversprechen erkannte König Malcolm IV. seine Herrschaft dort an. In diesem Zusammenhang gab es aber erstmals ein bedeutendes Missverständnis. Während Malcolm meinte, Somerled erhielte seine Ländereien als Lehen von der Krone, betrachtete dieser sich als Eroberer und autonomer Machthaber.

Aus seiner politisch abenteuerlichen Ehe mit Ranghildis, der Tochter des norwegischen Königs der Insel Man, hinterließ Somerled drei Kinder, von denen zwei seine Linie fortsetzten. Dougal, der die MacDougals von Argyll und Lorn gründete und Reginald, dessen Sohn den Namen Donald trug, die MacDonalds von Islay. Diese Nachkommen Somerleds - die MacDonalds - wurden die „Herren der Inseln” (Lords of the Isles).

13. Jahrhundert

Die Clans arbeiteten nicht zusammen. Selbst nach dem Ende der norwegischen Besetzung im Jahre 1266 kämpfte sie im Hochland gegeneinander, und die Krone verzweifelte schier daran, sich ihre Loyalität zu sichern und das Hochland zu befrieden.

Ein herausragendes Beispiel waren die MacDougals von Lorne und MacDonalds von Islay. Sie widersetzten sich König Robert the Bruce, da sie mit ihm noch ein Hühnchen zu rupfen hatten: Der von ihm ermordeten John Comyn war mit ihnen verwandt gewesen.

Doch trotzdem folgte der Clan Donald dem Bruder des Chiefs - Angus Og - und kämpfte in der Schlacht von Bannockburn an der rechten Seite von Bruce. Diese Geste von Fahnentreue stärkte die Position der MacDonalds und bewahrte die illoyalen Mitglieder des Clans vor Strafmaßnahmen.

Aufsplitterungen und Zerwürfnisse, von denen es zahllose Beispiele und Berichte gibt, waren innerhalb der Clangruppierungen die Regel. Die einzige Zeit, in der eine wirklich beträchtliche Anzahl von Clans zusammenwirkte und an einem Strang zog, war während der Unterstützung der Stewart-Dynastie im 18. Jahrhundert.

Die große Ausnahme bildete in dieser Zeit des Bürgerkriegs - Tiefland gegen große Teile des Hochlands - der Clan Campbell, der sich auf die Seite der Hannoveraner schlug. Die katholischen Clans waren immer überzeugt davon, dass der Stewart Monarch der Chief der Chiefs sei, obwohl die Stewarts den anderen Clans gegenüber nie besonders freundlich eingestellt gewesen waren. Wenn sie sich jemals überhaupt für sie interessiert hatten, dann nur, wenn es darum ging, das Hochland den Normen des Tieflandes anzupassen.



15. und 16. Jahrhundert

James IV. schaffte es schließlich, das normannische Feudalkonzept des Tieflands endgültig auch im Hochland durchzusetzen. Er bestätigte vielen Chiefs ihre Landansprüche durch ein königliches Übertragungspergament - die so genannte Schafsfellurkunde.
Damit unterstrich er, dass diese Vasallenclans ihre Ländereien direkt durch die Krone erhielten. James gab auch Campbell von Argyll einen Dreijahresvertrag über mehrere Ländereien, die zuvor von den Lords of the Isles beherrscht worden waren. Klug unterstützten die Campbells jedermann, der ihnen Vorteile verschaffte. Darüber hinaus fingen sie an, die angrenzenden Ländereien ebenfalls zu dominieren.
Um ihren Landbesitz zu vergrößern, nutzten sie in Argyll und im Nordwesten jede sich bietende Möglichkeit - das Schicksal der MacGregors ist dafür ein beredtes Beispiele.

17. und 18. Jahrhundert

Die MacGregors (ein späterer Abkömmling wurde bekannt als Rob Roy) besaßen sowohl in Argyll als auch in Perthshire Land nach dem alten Clanprinzip. Ohne dokumentarischen Eigentumsbeweis und ohne diese Schafsfellurkunde konnten sie sich lediglich auf die Tradition berufen. Unter der Beschlagnahmung von immer mehr MacGregor-Land verzweifelte dieser Clan nach und nach - und um überhaupt noch leben zu können, wurden die MacGregors zu Viehdieben.

Nach 1603 waren die Campbells entschlossen, ihnen endgültig den Garaus zu machen. Der Graf von Argyll, Chief des Clan Campbell, schürte einen Streit zwischen den MacGregors und den Colquhouns von Luss am Loch Lomond. Dieser Streit endete, wie viele andere auch, in einer fürchterlichen Schlacht, die im Glen Truim stattfand. Zwar siegten die MacGregors trotz gewaltiger Übermacht der Gegner, doch es war ein Pyrrhussieg. Die Schlacht war so blutig und fürchterlich, dass James VI., gerade auch zu James I. von England gekrönt, ein Gesetz durch sein Privy Council herausgeben ließ, das die MacGregors zu Vogelfreien machte und ihren Namen auslöschen sollte.

Danach war dieser Clan über 139 Jahre lang ein Clan der Gesetzlosen (zwischendurch wurde die Anordnung zeitweise aufgehoben). Trotzdem bekannten sich 1775 - 30 Jahre nach Schlacht von Culloden - immerhin noch 826 Menschen zur Mitgliedschaft im Clan MacGregor und stellten dadurch die bemerkenswerte traditionelle Gefühlsbindung, die das alte Clanprinzip schuf, unter Beweis.

James war es leid, immer nur von Blutfehden und Streitereien zu hören. So beauftragte er schließlich Lord Ochiltree, unter allen Umständen Gesetz und Ordnung auf den Inseln zu schaffen. Dieser Mann wurde durch Andrew Knox, den Bischof der Inseln in seiner schwierigen Aufgabe unterstützt.

Die Chiefs der MacLean of Duart, Donald Gorm of Sleat (Skye), Clanranald, MacLeod und Maclean of Ardgour hatten es aber offensichtlich nicht sehr eilig damit und zusammen dinierten sie zunächst erst einmal auf Duart Castle (Mull), bevor sie der Einladung zur Predigt durch Bischof Knox auf das Flaggschiff Lord Ochiltrees folgten. Einmal an Bord, lichtete das Schiff nämlich den Anker und brachte sie nach Edinburgh, wo sie eingekerkert und erst freigelassen wurden, als sie sich dazu bereit erklärten, Bishop Knox bei der Reform der Inseln zu unterstützen.

Großbritannien wandte sich allmählich einer neuen kommerziell blühenden Ära zu, in der kein Platz mehr für Clans war. Das war jedenfalls der Standpunkt von William III., der seine Macht durch die Schlacht an der Boyne gefestigt hatte.

Er entschied, dass mit den Hochländern etwas Drastischeres geschehen müsse, da diese offensichtlich immer noch auf der Seite der Stewart-Dynastie standen. Der Schotte Sir John Dalrymple, Graf Stair, Unterstaatssekretär für Schottland, plante eine Lösung des Hoch-landproblems. Er wurde in seinen Bestrebungen von William unterstützt und fand in John Campbell, dem Grafen von Breadalbane, einen willigen Helfer.

Zunächst bekam Breadalbane vom König £12.000. Damit sollte er die Loyalität der Clanchiefs kaufen. Dieser von König William III. für Schottland eingesetzte und entsprechend verantwortliche Staatssekretär ließ jedoch in einem vertraulichen Gespräch gegenüber Campbell von Breadalbane verlauten, die Clans Donnel und Lochiel sollten ausgerottet werden.

So wurde entschieden, dass alle Chiefs bis zum 1. Januar 1692 einen Treueid auf den König ablegen müssten. Denjenigen, die sich widersetzten, würde „mit Feuer und Schwert und allen möglichen Arten von Feindlichkeiten begegnet werden”. Das Datum war offensichtlich sehr sorgfältig gewählt worden, denn der harte Hochlandwinter würde die Hochländer teilweise lähmen. Ein Punkt, der von Stair sehr wohl kalkuliert worden war: „Der Winter ist die einzige Saison, in der wir sicher sein können, dass die Clanmitglieder nicht mit ihren Frauen, Kindern und Rindern in die Berge entfliehen können. Dies ist die richtige Zeit, sie in der langen, dunklen Nacht zu vernichten”.

Die meisten Clanchiefs leisteten diesen Eid sofort. Lediglich der mächtige MacDonnel of Glengarry und der alte MacIan MacDonald of Glencoe hatten dies bis zum 1. Januar nicht getan. MacIan hatte nach langen Überlegungen versucht, seinen Treueid am 31. Dezember in Fort William abzulegen. Da aber der Magistrat nicht anwesend war, war er gezwungen, durch den Schnee nach Inveraray zu ziehen. In diesem schlimmen Winter kam MacIan aber erst am 2. Januar in Inveraray an. Da aber auch dort nur ein Stellvertreter des Kommandanten war, erreichte sein Eid Edinburgh erst am 6. Januar.

Endlich hatte Wilhelm damit seinen Sündenbock. Dalrymple schrieb an den Kommandanten in Fort William: „Wenn MacIan von Glencoe und sein Stamm sich von den Übrigen so verschieden verhalte, haben wir eine klare Rechtfertigung öffentlicher Justiz, dass dieser diebische Clan mit Stumpf und Stiel ausgerottet wird”.

120 Mann vom Regiment des Grafen von Argyll wurden unter dem Kommando von Hauptmann Robert Campbell of Glenlyon nach Glen Coe in Marsch gesetzt, um dort in den Hütten Quartier zu beziehen. Die Soldaten wurden mit der üblichen Gastfreundschaft des Hochlands empfangen. Über 15 Tage lang teilten die MacDonalds die karge Speise und Trank mit ihnen. Hauptmann Campbell spielte sogar Karten mit dem alten MacIan MacDonald und dessen Söhnen.

Doch am 12. Februar 1693 erhielt der Hauptmann den Befehl: „Ihnen wird hiermit befohlen, über die Rebellen, die MacDonalds von Glencoe, herzufallen und alle unter 70 dem Schwert zuzuführen. Besonders haben Sie dafür zu sorgen, dass der alte Fuchs und seine Söhne unter keinen Umständen Ihren Händen entfliehen können”.

Das Morden sollte um fünf Uhr am folgenden Morgen beginnen. Am Vorabend soll Hauptmann Campbell sogar wie in den Tagen zuvor Karten mit den Söhnen MacDonalds gespielt und nebenbei erwähnte haben, wie sehr er sich schon auf das Abendessen des folgenden Tages zusammen mit dem Chief freue. Als sich nach langer und stürmischer Nacht der Morgen näherte, begannen die Soldaten mit ihrer grausamen Aufgabe. Das Ergebnis war, dass mehr als 30 MacDonalds ermordet wurden. Viele Mitglieder des Clans, die es geschafft hatten, sich in den immer noch tobenden Schneesturm zu retten, erfroren darin. Etliche überlebten aber und machten das Gemetzel ruchbar. Es war nicht nur ein vollkommen sinnloses Verbrechen, sondern auch eine totale und bewußte Verhöhnung der jahrhundertealten Hochlandtradition, die selbst dem ärgsten Feind Gastfreundschaft gewährte.

Jakobitenaufstände

Wilhelm mag seine Macht und Entschlossenheit bewiesen haben, erzielte aber das genaue Gegenteil des Beabsichtigten. Nach Glencoe wirkten die Stewarts verheißungsvoller denn je. Kurz nach der parlamentarischen Vereinigung Schottlands und Englands war es klar für die Clans, dass sie nur einen Status als Minderheitengruppe in „North Britain”, wie Schottland nun meistens auf englischer Seite genannt wurde, hatten. Sie richteten ihre Hoffnungen mehr und mehr auf „den König jenseits des Wassers”, James, und nach dessen Tod auf seinen Sohn Francis Edward den „Old Pretender”.

1714 kam Georg I. Auf den Thron des vereinigten Königreiches. Er war unattraktiv, intellektuell schlecht ausgestattet, und über sein neues Königreich hatte er so gut wie keine Kenntnisse. Die Jakobiten glaubten, nun sei die ideale Gelegenheit für die Wiedereinsetzung der Stewarts gekommen.

Nach dem Jakobitenaufstand von 1715 erschloss General Wade, der Generalkommandeur von Schottland, das Hochland mit einem Netz, von Straßen und Brücken, von denen einige noch heute erhalten sind. Er reorganisierte die sechs von Clanmitgliedschaft unabhängigen Hochland Kompanien und überließ ihnen die Kontrolle des Hochlandes. Diese Black Watch, wie die Regimenter genannt wurden, trugen das auch heute noch beliebte dunkelblaue und grüne Muster in ihrem Kilt.

1724 schätzte Wade, dass rund 22 000 Mann im Hochland Waffen tragen könnten. Davon wären sicherlich mehr als die Hälfte bereit, wieder eine Stewartrebellion zu unterstützen. Nach diesen Zahlen kann die Hochlandbevölkerung zu jener Zeit sehr gut auf ca. 150 000 beziffert werden. Die Regierung befürchtete aber nicht so sehr die Anzahl der Oppositionellen, sondern vielmehr die Durchschlagskraft, die diese Clanmänner im Kampf entwickeln konnten. Am gefürchtetsten war ein Präventivschlag der Hochländer. Dieser stützte sich allein darauf, dass Schwung und Ansturm, gepaart mit der absoluten Rücksichtslosigkeit sowohl sich selbst aber auch dem Gegner gegenüber, den Feind in Angst lähmten. Mit dem Kleinschild am linken Arm, einem Dolch in der linken Faust und dem kurzen Breitschwert in der Rechten konnten die Hochländer weit in die gegnerischen Truppen vordringen und sich dann kämpfend unter der Führung ihres Chiefs in kleine Einheiten aufteilen. Diese Technik war später - ganz besonders während des ‘45er Aufstands - sehr gefürchtet, so sehr, dass sie von Bonnie Prince Charlie als eine Art 'Geheimwaffe' immer wieder eingesetzt wurde.

Der Zeitpunkt zum Umsturz schien gut gewählt - die britische Regierung war in finanziellen Nöten und hatte nur eine Armee von gerade einmal 3000 Mann, hauptsächlich Rekruten, unter General John Cope.
So landete der Prinz am 2. August 1745, 30 Jahre nach der Niederlage seines Vaters, von Frankreich kommend, auf Eriskay, einer Insel der Äußeren Hebriden.

Auf seiner Reise hatte er fast alles Material verloren, nur noch sieben Getreue bei sich und keinerlei Waffen oder Unterstützung mehr. Er kam in ein Land, von dem er kaum etwas wußte und das er nicht kannte. Zu Beginn sträubten sich die schottischen Jakobiten, Bonnie Prince Charlie zu unterstützen. Wegen des „Königs jenseits des Wassers”, wie sein Großvater romantisch genannt worden war, hatten die Clans in der Vergangenheit sehr zu leiden gehabt. Die MacDonalds of Clanranald, MacDonalds of Sleat und MacLeods of Dunvegan - alle lehnten es ab sich für den Prinz zu erheben. Trotzdem und im naiven und vollen Vertrauen auf die Rechtmäßigkeit seines Thronanspruchs gewann Charles den schlauen Cameron of Lochiel an seine Seite. Am 19. August 1745 hisste er vor rund 1200 Clanmännern seine Standarte in Glenfinnan. Fortan bildeten die Hochlandclans seine Hauptunterstützung.

Nach 1745

Nach dem letzten Jakobitenaufstand von 1745/46 und der Schlacht von Culloden waren die Hochländer vernichtet, und ihr Mut wurde mit dem neuen Entwaffnungsgesetz endgültig gebrochen. Zusätzlich zur Niederlage wurde die Hochlandkultur, das Sozialgefüge und das Clanwesen mit Gesetzesmitteln zerschlagen. Das schottische Tiefland war über die Auslöschung Hochlandwiderstands erleichtert.

Schottland war in zwei Nationen geteilt: Die eine war kommerziell ausgerichtet und bemühte sich, englische Gepflogenheiten anzunehmen, die andere war landwirtschaftlich orientiert, in weiten Teilen gegen die südlichen Nachbarn eingestellt und machte aus ihrem keltischen Temperament kein Hehl. Es ist schon richtig, die Clans leben heute nur noch in den historischen Dimensionen. Zum Zeitpunkt ihrer endgültigen Niederlage waren sie aus der Sicht der Tiefländer längst ein wirtschaftlicher und sozialer Anachronismus. Doch für die Menschen des Hochlands bedeutete diese Aufhebung der alten Ordnung den tragischen und unwiederbringlichen Verlust ihrer eigene Sprache und Kultur.

Militärpfade und Straßen mussten im 18. Jahrhundert von der Regierung erst noch gebaut, Burgen belagert und besetzt werden.

Nach der Schlacht von Culloden flohen viele Clanchiefs und Familien ins Ausland. Die Folgen der daraus resultierenden Umverteilung der Ländereien an Nichthochländer waren das Desinteresse der neuen Herren an dem Sozialgefüge der jeweils lokalen Clans und stattdessen die Durchsetzung eigener Wirtschaftsinteressen; die Verbreitung der Beweidung durch Schafe im großen Stil sowie die daraus resultierende Vertreibung der auf dem Land lebenden Bevölkerung aus großen Teilen des Hochlands in den berüchtigten Clearances.

Das größte Problem lag nunmehr in der Verantwortung der Landherren für die Bevölkerung auf ihrem Land. Das alte Clansystem war gestorben, und selbst dort, wo die Chiefs das Land noch besaßen, konnten sie die gewaltig gewachsene Bevölkerung nicht mehr ernähren. In ersten Landstudien wurden im Jahr 1801 noch 1.608.420 Menschen in Schottland erfasst, doch 1831, nur 30 Jahre später, gab es schon 2.364.386. Das war ein Anstieg um fast 50% in dieser kurzen Zeit. Im Hochland wurde das Land sehr schnell knapp: 200 000 Menschen lebten auf dem nicht sehr ergiebigen Boden des Hochlands und konnten sich nur mehr schlecht als recht davon ernähren. Die verbliebenen alten Clanchiefs und Familienoberhäupter fühlten sich trotzdem noch verantwortlich für die auf ihrem Grund lebenden Menschen und saßen damit in einer Zwickmühle.

Neue Erkenntnisse der Landnutzung und Aufteilung wurden vom Kontinent und aus den Lowlands erworben und in die Situation des Hochlands umgesetzt. Das wenige nutzbare Land konnte nur eine stark ausgedünnte Bevölkerung richtig ernähren. Damit gehörten die einfachen Bewohner des schottischen Hochlands also wieder einmal zu den Verlierern.

Auf den riesigen Weideflächen, die einst erträglich genug waren, Rinder zu mästen und Getreide anzubauen, wurden bald die allesvertilgenden Schafe gehalten, die den Landherren schnelle und bessere Profite brachten.

Die Clanmitglieder wurden oft gewaltsam von ihrem Pachtgrund vertrieben. Hütten, die nicht freiwillig geräumt wurden, steckte der Verwalter in Brand, oft ohne Rücksicht darauf, ob Alte oder Kranke darin waren. Im Verlauf der Clearances, von denen sich das Hochland bis heute noch nicht erholt hat, wurden Hunderttausende vom Land vertrieben und ein Großteil des Hochlands buchstäblich entvölkert.

Einige Kleinbauern bekamen von ihrem Landherrn in den Küstenregionen ein kleines Grundstück als Ausgleich zugeteilt, doch kaum einer der vertriebenen Bauern kannte die See oder konnte mit einem Fischerboot umgehen; viele kamen um. Zehntausende emigrierten auf den Kontinent oder nach Kanada, Amerika, Neuseeland und Australien, oder wurden mit bezahlten Passagen dorthin ausgesiedelt. Zurück blieb die einst zumindest in Teilen fruchtbare Heimat - heute ist sie oft menschenleeres Ödland mit ein paar überwucherten Grundmauern.